11 Argumente gegen den Tunnel-Antrag
von CDU, SPD, FDP
Was wird von den Tunnelparteien vorgeschlagen?
Nachdem die Verwaltung und externe Büros in sechs Jahren Planungen und Berechnungen für zwei Varianten zur Ertüchtigung der Ost-West-Achse erarbeitet haben (Anmerkung *1), schlagen die Tunnelparteien einen völlig neuen Antrag vor. Kern des Antrags ist:
Ein ganz langer Tunnel auf der Ost-West-Achse, vom Bahnhof Deutz (Haltestelle Deutzer Freiheit entfällt) unter dem Rhein her bis Melaten.
Ein Tunnel-Abzweig unter dem Aachener Weiher und weiter unter der Dürener Straße her bis hinter den Militärring.
Zusätzlich bleibt eine oberirdische Straßenbahnführung bestehen; die Linie 7 fährt oberirdisch von Porz über Deutzer Brücke bis Neumarkt und biegt dort oberirdisch ins Mauritiusviertel zur Universität/Sülz ab, übernimmt also ab Neumarkt den Linienweg der Linie 9.
Alle anderen im Antrag genannten Vorschläge für neue Strecken, besonders ins Umland, sind ferne Zukunft. Sie sind größtenteils bereits geplant, stehen jedoch auf der Streichliste des KVB-Vorstands. Außerdem werden veränderte Linienführungen und Umbenennungen vorgenommen (Anmerkung *2).

1. Extrem hohe Kosten
Die Tunnelvariante der Verwaltung von 2024, führt den Tunnel von Heumarkt bis Moltkestraße und mit Abzweig am Neumarkt unter dem Mauritiusviertel her. Das sind 2,7 km Länge und 3 unterirdische Stationen. Die Kostenschätzung, in der noch Vieles nicht enthalten ist, liegt bei 1,4 Mrd. Euro brutto.
Im neuen Antrag der Tunnelparteien entfällt zwar das Tunnelstück unter dem Mauritiusviertel, dies ist aber nur rund 500m lang. Hinzu kommt dagegen die Untertunnelung des Rheins mit 1200m, das längere Stück über die Innere Kanalstraße hinaus bis Melaten mit 600m und der Abzweig unter der Dürener Straße mit 3400m.
Das wären insgesamt 7,4 km Tunnelkilometer und 7 unterirdische Stationen.
Das bedeutet ganz klar: Die Kosten würden sich dramatisch auf bis 4-5 Mrd. Euro brutto erhöhen.
Die oft bemühten „bis zu 90%“ Fördermittel beziehen sich auf die veranschlagten Kosten zum Zeitpunkt des Zuwendungsbescheids. Spätere Kostensteigerungen, die absolut sicher sind, bleiben überwiegend bei der Stadt hängen. In einem Rechtsgutachten der Beschlussvorlage heißt es „Anträgen auf nachträgliche Erhöhung der Zuwendung ist grundsätzlich nicht zu entsprechen. Ausnahmen sind nur aus besonderen Gründen bei Anlegung des strengsten Maßstabes zulässig“ (Anlage 8).
OBEN BLEIBEN mit der Straßenbahn!
Verkehrswende statt Tunnel!
Aktuelle Online-Petition
Wir fordern den sofortigen STOPP der Planungen des Ost-West-Tunnels quer durch die Kölner Innenstadt.
Die Stadt plant einen Stadtbahn-Tunnel auf der Ost-West-Achse, zwischen Heumarkt und Aachener Weiher sowie unter dem Mauritiusviertel her (Linien 1, 7 und 9). Was würde ein Tunnelbau bedeuten?
- mindestens 1 Milliarde Euro Kosten, wahrscheinlich weitaus mehr durch Preisanstiege und archäologische Funde, ohne dass Mehrkapazitäten gegenüber einer oberirdischen Lösung geschaffen würden;
- an allen Haltestellen entstehen längere Wege, an Neumarkt und Rudolfplatz geht es abwärts bis in die vierte Tiefebene; die Haltestelle Mauritiuskirche entfiele ersatzlos;
- dauerhafte Zerschneidung von Heumarkt und Mauritiusviertel durch die neuen Tunnelrampen;
- eine jahrzehntelange Großbaustelle und Verkehrschaos in der Innenstadt; jahrelange Sperrung des Innenstadttunnels der Linien 3, 4 und 18 am Neumarkt;
- rund 100.000 Tonnen CO2-Ausstoß pro Tunnel-Kilometer.
Der Tunnelbau wäre ein städtebauliches und klimapolitisches Desaster! Eine oberirdische Ertüchtigung der Ost-West-Achse ist um ein Vielfaches schneller, preiswerter, umweltfreundlicher und barrierefreier umsetzbar. Gute Vorschläge aus der Zivilgesellschaft liegen vor.
Wir fordern, die Verkehrswende endlich konsequent anzugehen: durch den massiven netzförmigen Schienenausbau der KVB, durch Taktverdichtung, insbesondere auch auf der Ost-West-Achse, die Anbindung der Außenbezirke, mehr Personal zu guten Arbeitsbedingungen, den Ausbau von Rad- und Fußwegen und eine bessere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Das ist nur möglich, wenn die Stadtverwaltung und der Rat jetzt klare Prioritäten setzen und auf ein neues Tunnel-Großprojekt verzichten.
Wir fordern daher den Rat der Stadt Köln, die KVB sowie die Stadtverwaltung auf, eine nachhaltige und rasch realisierbare oberirdische Lösung für die Ost-West-Achse zu beschließen und umzusetzen, damit die Verkehrswende endlich beginnen kann.
Erstunterzeichner*innen:
Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt
Dr. Lale Akgün
Roland Schüler
Michael Weisenstein MdR
Nicolin Gabrysch, ehem. Ratsmitglied Klimafreunde, Bundesvorsitzende Klimaliste
Karina Syndicus, MdR
Christoph Sieber, Kabarettist
Jürgen Becker, Kabarettist
Hans Lawitzke, Sekretär des Europäischen Betriebsrats bei Ford
Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen
Hans Moertter, Pfarrer i.R.
Prof. Dr. Christoph Butterwegge
Dr. Fritz Bilz, Historiker und Publizist
Dr. Werner Rügemer, Publizist
Prof. Dr. Gerd Bosbach
Birgit Lloy-Jones
Prof. Dr. Heiner Monheim, Verkehrsexperte, Geograph und Stadtplaner
Christian Döring, Kinderarzt
Dr. Ing. Jörg Forßmann, Planer SRL
Folkert Kiepe, Rechtsanwalt, Beigeordneter des Deutschen Städtetages a.D.
Dr. Utz Ingo Küpper
Prof. Peter Busmann, Architekt
Rainer Evertz, Verkehrsplaner
Erwin Rothgang
Frank Deja
Frauke Bosbach
Dr. Carolin Butterwegge
Kalle Gerik
Karl Heinz Heinemann
Fiete Saß
Ulla Saß, Schulleiterin a.D.
Angela Bankert
Rolf Beierling-Hémonet
Barbara Kleine
Albert Meinhardt
Maria Schu
Unterstützende Organisationen:
AK Barrierefreies Köln
Attac Köln
Extinction Rebellion
Fridays for Future Köln
FUSS e.V.
GEW Köln
Grannies for Future Köln
Grüne Jugend
Kidical Mass
Linksjugend
Parents for Future Köln
Recht auf Stadt
Robin Wood
Südstadt-Leben e.V.
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Das Bündnis Verkehrswende Köln stellt der „ÖPNV-Roadmap“ der Stadt Köln jetzt eine eigene „ÖPNV-Roadmap-Plus“ gegenüber!
Alles über Verzicht auf Tunnel und Langzüge, den schnellen Ausbau von Neumarkt und Heumarkt, Taktverdichtungen auf allen Linien, Rheinbrücken für den Umweltverbund und die Perspektiven für den massiven Ausbau des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr), der sich durch konsequente Anwendung einer autoarmen Verkehrswende ermöglicht gibt es jetzt unter den folgenden Links:
ÖPNV-Roadmap-Plus auf unserer Webseite