Das Bündnis Verkehrswende Köln arbeitet inzwischen eng mit der „D-Gruppe“ zusammen. Wir schätzen diese hochkarätigen ExpertInnen. Wir glauben, dass ihre Hinweise wirklich wichtig sind für Köln. Wir verfolgen die gleichen Ziele und geben aus all diesen Gründen der „D-Gruppe“ gerne auf unserer Website Raum, sich und ihre Ideen vorzustellen.
Bündnis Verkehrswende Köln

 

1. Wer sind wir? Warum treten wir mit Alternativ-Vorschlägen an?

Vorstellung der „D-Gruppe“ (6 „Planer“), beruflich lebenslang mit Fragen der Stadtentwicklung in Großstädtern befasst.
Wir waren immer wieder mit schwerwiegenden Konflikten zwischen Verkehrsplanung und anderen Faktoren der Stadtentwicklung beschäftigt, vor allem bei Großprojekten.
Wir sind immer mehr überzeugt von der Bedeutung einer aktiven Bürgerschaft und dem Sinn zivilgesellschaftlicher Mitwirkung an konfliktreichen Abwägungsprozessen.
Wir sind gerne in und für Köln engagiert, früher alle beruflich, heute noch 2 von 6, die anderen sind jetzt Rentner.

2. Was wollen wir?

Wir machen, um es vorab zu sagen, keine parteipolitisch orientierten Vorschläge.
Wir möchten ehrenamtlich bürgerschaftliche Unruhe und informierte Mitwirkung an-zetteln, Mitwirkung an einer wirklichen und greifbaren Verkehrswende in Köln, die konkret jetzt und nicht erst in 20 Jahren nach weiteren Großprojekten möglich wird. Das ist ein Riesenthema; viele in Politik & Verwaltung, in den Kölner Betrieben und Nachbar-schaften, alle Kölner müssen dabei mitmachen. Es geht nicht nur um Planen und Bauen, sondern um Verhaltensänderungen und um nachhaltigere Lebensstile.
Wie stellen wir das an? Welche Voraussetzungen braucht das?
Wir wollen das am Beispiel der OstWestAchse aufzeigen. Um den Qualitätssprung deut-lich zu machen, schlagen wir vor, dass die Trasse dann auch nicht mehr im NS-Jargon OstWestAchse, sondern „Promenade Kölner City“ oder so ähnlich genannt werden wird. Wir engagieren uns, weil wir in Sorge sind, dass die Stadt trotz des „Doppelbeschlusses“ des Rates im Dez.2018 ernsthaft und energisch nur die Tunnellösung, die sie ja offen bevorzug, vorantreibt.

3. Was braucht die Stadt? Was verträgt die Stadt? Was kann die Stadt leisten?

Dieses Köln braucht mehr Qualität in den kleinteiligen Lebenszusammenhängen, mehr Nutzbarkeit und auch mehr ästhetische Qualitäten im alltäglichen Gebrauch der Stadträume und ihrer Infrastrukturen. Das heißt: es braucht unendlich viele, z.T. aufeinander abzustimmende Verbesserungen bei den verkehrstechnischen Anlagen und in der Oberflächengestaltung.

Was Köln nach unserer festen Überzeugung für lange Zeit nicht mehr braucht, sind weitere neue Großprojekte, denn für die gilt meistens:

  • Die Gesamtkosten werden am Anfang, zum Einstieg, zu niedrig angesagt, um dann im langfristigen Verlauf ständig und unabwendbar zu steigen.
  • Die großen Unsicherheiten und Bindungswirkungen der Gesamtfinanzierung der Milliardenprojekte blockieren über lange Zeiträume blockieren sehr viele, durchaus schneller realisierbare Maßnahmen im ganzen Stadtgebiet.
  • – Bei so riesigen Großprojekten konzentriert sich ein erheblicher Teil der qualifizierten Verwaltungsarbeit auf die Ermöglichung der komplexen Verfahren und Abläufe, die letztlich nur unter der faktischen Führung weniger Großunternehmen machbar sind.
  • Eine Folge von Umfang und Langfristigkeit von Planung und Ausführung (der leitende Planer der Nord-Süd-StadtBahn, die bis heute nur teilfertiggestellt ist, hat mit der Planung 11 Jahre verbracht) ist die dauerhafte Beeinträchtigung von Lebensqualität, Geschäftstätigkeit und Mobilität entlang der Großbaustelle.
  • Schließlich, wenn ein riesiger Tunnel endlich vollendet sein wird, sind wesentliche Verkehrsströme von dauernd störanfälligen technischen Einrichtungen mit nachhaltig viel höheren Wartungskosten abhängig.
  • Und, zur Krönung, gibt es, wenn alles fertig und gut gelungen ist, zwar keine vergrößerte Transportkapazität auf den Ost-West-Schienen, aber einen wieder weitgehend störungsfreien Kfz-Verkehr. Das wäre allerdings dann alles andere als die Kölner Verkehrswende.

Wir plädieren deshalb für eine Absage an die Ost-West-Tunnellösung und machen einen viel kostengünstigeren und viel schneller zu realisierenden Vorschlag für oberirdische Lösungen im Zuge einer neu zu schaffenden PROMENADE vom Neumarkt bis zum Aachener Weiher. Hier gibt es mehr Info zu unserem Vorschlag für die PROMENADE.